Sonntag, 12. Oktober 2014

So etwas wie Liebe

Als meine Mama nach der Scheidung vom meinem ... nennen wir ihn Erzeuger... wieder heiratete, reagierte ich so klischeehaft trotzig, dass ich mich heute echt dafür schäme. Mein Papa, so nenne ich ihn, denn er wird immer mein Papa sein,  hatte es wahrlich nicht leicht mit mir und meiner großen Schwester.

Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, als wir unseren "Frieden" miteinander machten. Wir sind Auto gefahren, meine kleine Schwester war vor circa einem Monat geboren worden. Wir kamen vom einkaufen und standen schon fast fünfzehn Minuten an einer Kreuzung im Stau. Weil wir allein waren, durfte ich vorne sitzen. Er war genervt und machte Musik an. Wir hatten einen CD Wechsler im Auto, das weiß ich noch genau. Es war circa die erste selbst zusammen gestellte CD und er drückte bis zu einem bestimmten Lied vor und sagte: "Maus, das wird dir gefallen." Wie die meisten sich denken können, ist das Lied mein heutiges Lieblingslied "Heavens on fire" von KISS. Ich weiß noch genau, wie wir uns angegrinst haben und er das Lied laut mitgesungen haben. Das war der Moment, in dem ich alles vergessen habe, was ich an ihm nicht mochte. Ich empfand das erste Mal so was wie Liebe.

Das ist jetzt 15 Jahre her und doch grinsen wir uns immer noch an, wenn das Lied kommt. Es ist immer in unserer Playlist, wenn wir in den Urlaub fahren und immer dreht mein Papa das Radio richtig laut. Und das ist unsere Art von Liebe.

Montag, 8. September 2014

Instagram Tag 20 Fakten über mich

Danke für den Tag, liebe Karina. Ich bin ganz begeistert, ich wollte schon die ganze Zeit unbedingt getaggt werden. Hier also zwanzig Fakten über mich:

1.) Ich halte das Lied "Heavens on fire" von KISS für das beste Lied aller Zeiten

2.) Ich liebe es, Trickfilme /Trickserien zu schauen (Darkwing Duck, Cosmo und Wanda, Spongebob Schwammkopf, Die Pinguine aus Madagascar)

3.) Ich trinke bis zu zwei Kannen Tee (vorzugsweise Pfefferminztee) am Tag und bin in der Kanzlei dafür bekannt, immer mit einer Tasse in der Hand rumzulaufen

4.) Wenn ich in Gesellschaft esse, muss immer Musik laufen oder der Fernseher an sein, weil ich mich vor Kaugeräuschen (auch vor meinen eigenen) ekle

5.) Wenn ich ein gutes Buch lese, kann ich nach erstmaligem Lesen überdurchschnittlich viele Sachen daraus zitieren

6.) Ich habe zwei Mäuse, die Silas und Hannibal heißen

7.) Ich liebe es, zu kochen, koche aber fast nie, weil meine Küche nur effektiv 1 Quadratmeter groß ist.

8.) Ich kaufe Serien nur auf DVD, wenn ich sie schon mal gesehen und für gut befunden habe

9.) Wenn ich eine Serie / einen Film mag, kaufe ich mir exzessiv Merchandising Artikel.

10.) Ich habe meinen Lieblingsfilm (Der Patriot) seit vier Jahren nicht mehr geschaut, weil da Mel Gibson die Hauptrolle spielt und der ein rassistischer Frauenschläger ist.

11.) Meine beste Freundin hatte in der ersten Zeit der Oberstufe Angst vor mir, jetzt bekommt man kein Blatt Papier mehr zwischen uns

12.) Im Matheunterricht war ich dafür bekannt, meinen Mathelehrer auf Rechtschreib- und Grammatikfehler aufmerksam zu machen

13.) Ich habe eine beängstigend ausgeprägte Ärztephobie

14.) Ich liebe Anwaltsserien.

15.) Ich habe mehrere Glücksbringer, die ich in den vergangenen 6 Jahren nicht mehr als zwei Stunden abgelegt habe.

16.) Ich liebe die Stimme von Gerrit Schmidt-Foß und habe einen ganz kleinen Synchronsprecher Tick

17.) Ich glaube, dass die Ostsee der schönste Ort der Welt ist.

18.) Ich hätte gerne einen Balkon mit einem Strandkorb darauf

19.) Ich bin der Meinung, dass nie ein perfekteres  Buch als die Bücher der Harry Potter Reihe erscheinen wird.

20.) Ich kaufe mir gerne Einrichtungs und Wohnzeitschriften und baue imaginäre Häuser.

Samstag, 23. August 2014

Mein Buchgeschmack, bestimmt durch meine Schwester

Wahrscheinlich jeder in meinem Bekanntenkreis hat mitbekommen, wie enthusiastisch ich am Donnerstag die VOX Dokumentation "Stephen King - Meister des Grauens" geschaut habe. Danach stand ich vor meinem Bücherregal -und heute vor dem bei meinen Eltern- und dachte lächelnd an all die Bücher, die meine große Schwester mir in die Hand drückte, um mich zu beschäftigen.

Als meine Eltern sich scheiden ließen und wir von Thüringen nach Bad Hersfeld gezogen sind, war ich der Inbegriff des verzogenen Kindes. Ich hab fast nur Fernsehen geschaut oder meine Eltern in den Wahnsinn getrieben. Da die Scheidung für mich tatsächlich ziemlich schlimm war, war ich auch ziemlich anhänglich und brauchte viel Zuwendung. Und diese Aufgabe blieb an meiner großen Schwester hängen, die zu dem Zeitpunkt 16 Jahre alt war und selbstverständlich besseres zu tun hatte, als ständig ihre achtjährige Schwester zu bespaßen. Und dann tat sie etwas, was -so seltsam wie es klingt- mein Leben verändert hat: Sie drückte mir ein Buch in die Hand. Ich kann mich noch ziemlich genau erinnern, dass es eine steinalte Ausgabe von "Sherlock Holmes" war, die meine Schwester bei uns auf dem Dachboden gefunden hat. Und bam! Ich war verzaubert. Seit diesem Tag habe ich alles gelesen, was mir in die Hände kam. Und ich habe schon als Kind ziemlich schnell gelesen, so dass der Vorrat in meinem Elternhaus rasch erschöpft war. Mein Papa gab mir -das war kurz vor meinem zwölften Geburtstag- ein Buch, das er zur Konfirmation bekommen und nie gelesen hatte: "Der Schatz im Silbersee". Circa 500 Seiten und für mich ein Klacks, nach drei Tagen erledigt. Und dann gab mir meine Schwester, ich muss mich unbedingt mal dafür bedanken, eine Kiste mit Büchern, ihre Worte: "Damit du mal mehr als zwei Tage beschäftigt bist." Ganz oben drauf "Stephen King - Friedhof der Kuscheltiere". Ich las also mit 12 mein erstes Buch von Stephen King und selten hat mich ein Autor so geprägt. Ich begann selbst zu schreiben und noch mehr zu lesen. Mit 14 las ich seine Autobiographie "Das Leben und das Schreiben" und kann heute noch Passagen daraus zitieren, obwohl ich es in einer Nacht vor acht Jahren gelesen hab, und das auch nur ein Mal.

Alle Bücher, die meine Schwester mir schenkte, und das sind nicht gerade wenige, haben mein Leseverhalten sehr geprägt: Stephen King zählt immer noch zu meinen Lieblingsautoren, meine Schwester schenkte mir "Harry Potter" und viele meiner Krimis, die ich heute auch alle noch habe.

Immer, wenn ich ein Buch lese, was ich schon mal gelesen habe, denke ich an meine Schwester. Manchmal schreibe ich ihr dann "Hey, ich lese grade schon wieder Buch xy, weißt du noch, wie ich es in drei Tagen durch hatte?" Und dann lacht sie und bittet mich darum, meinen Babynichten erst mit 15 Bücher von Stephen King zu kaufen.

Sonntag, 6. April 2014

Zukunftsangst

Ausnahmsweise nutze ich meinen Blog heute als Tagebuch. Eigentlich etwas, was ich vermeiden wollte, aber für mich geeignet, meine Gedanken abzuschütteln.
Im Dezember werde ich vorzeitig meine Abschlussprüfung ablegen.  Also, wenn alles gut läuft, wovon ich aber ausgehe. Aber was dann? Ich habe wiederkehrende Alpträume, ohne Job bei meinen Eltern daheim zu sitzen und dahinzuvegetieren, ständig umgeben von arbeitenden Menschen, die ihre Lebensaufgaben erfüllen. Doch was ist mit mir? Ich habe extreme Angst davor, nach meiner Ausbildung keinen Job zu finden, keinen Anwalt zu finden, der mich einstellt. Was tue ich dann? Was mache ich, wenn ich hier in Kassel endlich meine verhassten Zelte abgebrochen habe,  aber nicht in das so ersehnte Berufsleben eintreten kann? Was ist, wenn das Arbeitsamt mich zu einer Umulschulung zwingt, obwohl ich meinen Job liebe und auch sehr gut darin bin? Was passiert dann?

Ich habe furchtbare Angst davor.

Sonntag, 30. März 2014

Mein Lieblingsrezept

Seit ich von daheim ausgezogen bin, besucht mich meine wundervolle beste Freundin beinahe jeden Monat ein Mal. Seit ihrem ersten Besuch kristallisierte sich ihr Wunschessen heraus: Chili con Carne. Ich halte meine  Kochkünste, beziehungsweise hielt sie zu diesem Zeitpunkt für relativ beschränkt. Das hieß:

Maggitüte, Bohnen, Mais. Fertig. Erbärmlich, aber fertig.

In der Fastenzeit verzichte ich auf Fertiggerichte, was für mich natürlich diese Herstellung des Wunschessens ausschloss. Also suchte ich für den letzten Besuch meiner besten Freundin ein Rezept raus, um trotzdem Chili zu machen.

Und was soll ich sagen: Es war traumhaft! Und um das mit euch zu teilen, hier das Rezept:

Zutaten:
3 kleine Zwiebeln
4 Knoblauchzehen
3 Paprikaschoten
400 Gramm Gehacktes (ich habe Rind verwendet)
Salz, Pfeffer
1 TL Kreuzkümmelpulver
1/2 TL Koriander
Cayennepfeffer
1 TL Instantfleischbrühe
2 Dosen Kidneybohnen
1 Dose Mais
Öl

Die Zwiebeln und den Knoblauch schälen, beides klein schneiden.
Das Gehacktes im Öl anbraten. Sobald das Fleisch angebraten ist, Zwiebeln, Knoblauch und Paprika dazugeben. Alles 3 - 5 Minuten unter Rühren anbraten, all das mit den Gewürzen abschmecken. 400 ml Wasser hinzugeben und alles aufkochen. Die Fleischbrühe beimengen und sowohl die abgetropften Bohnen als auch den Mais ebenfalls dazugeben. Alles nun noch 20-30 Minuten kochen.
Wir essen entweder Toast dazu, oder gerne auch Brötchen.

Guten Appetit.

Liebe Grüße
Maria

Sonntag, 16. März 2014

Wie ich mein liebstes Hobby aufgab

In meinem ganzen Leben gab es für mich nie einen schöneren Ort als mein Zimmer, mein Bett und neben mir ein gutes Buch. Am besten neu. Der herrliche Duft, das kleine Knacken, wenn man das Buch vorsichtig zum ersten Mal öffnet und dann die ersten, alles entscheidenden Seiten. Wenn es perfekt lief, wie im Fall meiner Lieblingsbücher, tauchte ich in eine kleine neue Welt ein, die ich nur äußerst unfreiwillig wieder verließ.

Mein Bücherkonsum war enorm, selbst während meiner Abizeit konnte ich nie schlafen, wenn ich nicht noch ein paar Seiten gelesen hatte.

Seit ich arbeite, hat sich das radikal verändert. Ich lese so wenig, dass ich auf die Frage "Was liest du denn grade?" nicht weiß,  was ich antworten soll. Ich weiß zwar, dass ich mich zuletzt durch "Ein plötzlicher Todesfall" von J.K. Rowling gequält habe, aber wann ich das letzte Mal in einem meiner geliebten Krimis versunken bin, weiß ich nicht.

Ich weiß nicht mal, woran das liegt. Doch wenn ich aus der Kanzlei komme, schalte ich generell den Fernseher ein. Entweder gebe ich mir dann die Vorabend-Keule mit "Mieten, Kaufen, Wohnen", "Das perfekte Dinner" und "Prominent" oder ich schalte eine meiner Serien ein und kümmer mich nebenbei um meinen Haushalt. Abends lese ich nochmal kurz die Twitter Timeline oder lese ein paar Blogs, aber das wars auch. Ich weiß gar nicht, was ich lesen sollte, ich habe wahnsinnig Angst, enttäuscht zu werden und gar nicht mehr lesen zu wollen.

Am nächsten Wochenende wird meine beste Freundin mich besuchen und ich habe mir fest vorgenommen, ein neues Buch zu kaufen. Ich will wieder in eine Traumwelt.

Maria

Montag, 13. Januar 2014

Ausgelesen

Ausgelesen: "Embrace" von Jessica Shirvington

Wieder mal ein Buch, welches ich auf Empfehlung meiner Schwester gelesen habe. Eigentlich haben wir auch einen ziemlich ähnlichen Geschmack und einige meiner Lieblinge im Bücherregal habe ich von meiner Schwester.

Und dann das:

"Embrace". Um es mal ganz unverbindlich zu sagen: Was für ein Unsinn. Okay, die Story ist zwar nicht gerade ausgefallen, aber ganz in Ordnung. Violet Eden ist mehr oder weniger Einzelgängerin, wirkt doch etwas zurückgezogen, aber sie ist auch Halbwaisin. An ihrer Seite ist ihre beste Freundin, die personifizierte Modetussi und ein Typ, den sie (wo auch immer) kennengelernt hat, der ständig mit ihr Sport macht und ihr im seiner Lagerhalle eine Wand zum Malen zur Verfügung stellt.

Ähh.... ja genau. Ihr merkt schon, dass auch meine Inhaltsangabe nicht besonders gut ist, aber ich habe mich mehr schlecht als recht durch das Buch gequält. Auf jeden Fall wird Violet an ihrem Geburtstag gesagt, dass sie ein Halbengel ist (wenn ich das richtig verstanden habe, was gar nicht so einfach ist). Und dann kommt sehr viel unter dem Motto: Gefühle, Schicksal, böser Junge, Liebe, blabla. Alles, was schon tausend mal wesentlich besser in anderen Büchern wiedergeben wurde. Die Liebesgeschichte ist klischeehaft und offensichtlich.

Es gibt wohl eine ganze Violet Eden Reihe, aber für mich wird es ganz sicher nur beim ersten Buch bleiben.
Auf Goodreads habe ich dem Buch einen Stern gegeben.

Maria